Leip­zig (Sach­sen) – Der aus Ohr­druf in Thü­rin­gen stam­men­de Jo­hann Chris­toph Beck prä­sen­tiert 1719 in Leip­zig aus Hanf ge­web­te Schläu­che oh­ne Naht. Beck gilt als Er­fin­der die­ses Her­stel­lungs­ver­fah­rens.

Hüllhorst-Ten­gern (Kreis Min­den‑Lüb­be­cke, NRW) – Ein 16-jäh­ri­ger Jun­ge, des­sen El­tern ge­ra­de in Hüll­horst ei­ne Kuh in Au­gen­schein neh­men, löst am frü­hen Nach­mit­tag des 26. April 1726 in Ten­gern ei­nen Groß­brand aus. 42 der 46 vor­han­de­nen Häu­ser wer­den zer­stört, da­run­ter 17 Wohn­häu­ser und das erst 1720 er­bau­te Schul- und Bet­haus, wel­ches schließ­lich 1728/29 wie­der auf­ge­baut wird.

Reut­lin­gen (LK Reut­lin­gen, Ba­den-Würt­tem­berg) – In­ner­halb von 38 Stun­den wird die Stadt Reut­lin­gen vom 23. bis zum 25. Sep­tem­ber 1726 zu 80% durch ei­nen Groß­brand zer­stört. Et­wa 1.200 Fa­mi­li­en wer­den ob­dach­los, es sind je­doch fast kei­ne To­des­op­fer zu be­kla­gen.

Berg­heim an der Erft (Rhein-Erft-Kreis, NRW) – Am 10. Ok­to­ber 1746 zer­stört ein Brand in­ner­halb kur­zer Zeit fast den gan­zen Ort Paf­fen­dorf. Die Fach­werk­häu­ser mit ihren Stroh­dä­chern wer­den leicht ein Raub der Flam­men. Das Schloss und sie­ben Häu­ser blei­ben von den Flam­men ver­schont. In einer Volks­zäh­lung von 1767 hat Paf­fen­dorf 328 Ein­woh­ner.

1761–1770

Ib­ben­bü­ren (Kreis Steinfurt, NRW) – Der frän­ki­sche Lei­nen­we­ber­meis­ter Franz Parsch be­ginnt 1761 mit der Fer­ti­gung von Was­ser­ei­mern aus ro­hem Lei­nen, die als Lösch­ei­mer gu­ten Ab­satz fin­den. Die Fir­ma Parsch Schläu­che Ar­ma­tu­ren wird 1765 in Grau­pen im Erz­ge­birge ge­grün­det. Heu­te hat das Un­ter­neh­men sei­nen Sitz in Ib­ben­bü­ren und pro­du­ziert Schläu­che für Feu­er­wehr und In­dus­trie. Die Pro­duk­te wer­den welt­weit ex­por­tiert. Der Her­stel­lungs­pro­zess um­fasst das Zwir­nen und Rund­we­ben der syn­the­ti­schen Gar­ne sowie das Her­stel­len und Ex­tru­die­ren der Gum­mi­mi­schun­gen. Die Ent­wick­lung von Spe­zi­al­schläu­chen zählt zu den Stär­ken der Fir­ma Parsch.

1771–1780

Pul­heim-Stom­meln (Rhein-Erft-Kreis, NRW) – 1785 brennt der Orts­kern von Stom­meln. Das Groß­feu­er bricht im „al­ten Her­ren­ge­richt“ (heute Café) aus. Auf dem Ge­höft wird eine Hoch­zeits­fei­er ab­ge­hal­ten. Durch un­vor­sich­ti­ges Han­tie­ren beim Ab­bren­nen ei­nes Feu­er­werks ge­ra­ten die Hof­scheu­ne und Ne­ben­ge­bäu­de in Brand. Das schnell um sich grei­fen­de Feu­er fin­det reich­lich Nah­rung durch die mit Stroh ge­deck­ten Dä­cher der Häu­ser.

Pe­ters­ha­gen-Hä­vern (Kreis Min­den‑Lüb­be­cke, NRW) – Am 28. April 1795 bren­nen auf dem Lin­den­berg, dem höchs­ten Punkt des Dor­fes Hä­vern (Kreu­zung Hä­ver­ner Dorf­str./Hä­ver­ner Brink/Hä­ver­ner Eck) vier Hö­fe und das al­te Schul­ge­bäu­de ab. Zwei to­te Ein­woh­ner, ver­brann­te Vieh­be­stän­de und gro­ße ma­te­ri­el­le Ver­lus­te sind die Fol­ge. In ei­nem Kraft­akt wer­den in den fol­gen­den Jah­ren al­le Häu­ser wie­der auf­ge­baut. Die meis­ten ste­hen heu­te noch und wur­den wäh­rend der ver­gan­ge­nen Jah­re sehr stil­voll re­no­viert.

Ker­pen-Blatz­heim (Rhein-Erft-Kreis, NRW) – Am 26. Mai 1795 ver­nich­tet ein Feu­er in Blatz­heim fast den gan­zen Ort. 54 Häu­ser, Scheu­nen, Stäl­le, das Pas­to­rat, die Vi­ka­rie und das Pfarr­haus wer­den ein Raub der Flam­men. Kü­he und Pfer­de kom­men um. Die Kir­che über­steht das Feu­er, das Dach wird je­doch völ­lig zer­stört. Es ent­steht ein Scha­den von ins­ge­samt 428.300 Reichs­ta­lern, der ge­nau spe­zi­fi­ziert wird. Der Schult­heiss (Bür­ger­meis­ter) schreibt an die Be­zirks­ver­waltung in Bonn:

„Ich muß die ges­tern abend ent­stan­de­ne Feu­ers­brunst im Dorf Blatz­heim an­zei­gen, um mit­leid und bei­hülf zu er­rin­gen … Der ver­un­glück­ten Ein­woh­ner lär­men­des bit­ten und herz­bre­chen­des an­hal­ten be­wog mich … bit­ten die Vor­stel­lung zu thun … da­mit noch vor der aernd­te sich so viel im bau­en ver­se­hen könn­ten, ihre früch­ten un­ter­brin­gen zu kön­nen.“

Jo­hann Vogt, ei­ner der Blatz­hei­mer Brand­ge­schä­dig­ten, bit­tet da­rum, sei­nen im jü­li­schen Golz­heim woh­nen­den Sohn von Be­las­tung zu be­frei­en, um „sei­nen ver­ün­glück­ten Va­ter kräf­tig un­ter­stüt­zen zu kön­nen …“ Dann wür­det ihr auf die­se Art et­was zur Er­leich­te­rung ei­nes Man­nes (wel­cher durch den Brand bei zwölf­tau­send ta­ler ver­loh­re) be­wir­ken.

Al­zey (LK Al­zey-Worms, Ba­den-Würt­tem­berg) – In Al­zey wird 1799 die ers­te frei­wil­li­ge Feu­er­wehr in Deutsch­land ge­grün­det.